- Hans-Bernd Brosius /
- Anna Sophie Kümpel
Aggression, Gewalt und Kriminalität als Gegenstand der Wissenschaften - Medien- und Kommunikationswissenschaften
[Aggression, violence and crime as subjects of the sciences – Media and communication sciences]
Abstract #
Der Beitrag beleuchtet die wissenschaftliche Diskussion über die Wirkungen medialer Gewalt und ihre gesellschaftliche Relevanz. Ausgangspunkt ist die wiederkehrende öffentliche Debatte nach Gewalttaten, in denen Medieninhalte als mögliche Auslöser thematisiert werden. Theoretisch werden vier zentrale Ansätze unterschieden: die Stimulationsthese, die Nullhypothese, die Ambivalenzthese und die Katharsisthese. Empirische Befunde, vor allem aus Meta-Analysen, zeigen einen meist schwachen, aber signifikanten Zusammenhang zwischen der Rezeption medialer Gewalt und aggressivem Verhalten. Dabei wirken zahlreiche moderierende Faktoren wie Geschlecht, soziales Umfeld und persönliche Erfahrungen. Monokausale Erklärungen greifen zu kurz, da aggressives Verhalten aus einem komplexen Zusammenspiel individueller, sozialer und situativer Einflüsse entsteht; Mediengewalt stellt dabei nur einen von mehreren Risikofaktoren dar.
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Meta
- 10.36198/9783838585802
- Handbuch Aggression, Gewalt und Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen
- 2014
- German