Wenn Wissen zu Handeln wird: Medienkompetenz aus motivationaler Perspektive

Abstract

Das Internet und insbesondere soziale Medien stellen die theoretische und methodische Konzeption von Medienkompetenz vor Herausforderungen. Zentral erscheint dabei die Erkenntnis, dass Wissen zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für die Ausbildung von Medienkompetenz ist. Vielmehr geht es um die Frage, inwieweit Individuen befähigt und motiviert sind, ihr Wissen in Handeln umzusetzen. Der vorliegende Beitrag widmet sich – aufbauend auf einer motivationalen und sozialisationstheoretischen Perspektive – daher der Frage, was Heranwachsende zu medienkompetentem Handeln im Internet motiviert. Dazu wurden 82 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 19 Jahren in Leitfadeninterviews nach ihrer Lebenswelt, ihrer Internetnutzung und ihren Online-Fähigkeiten befragt. Die aus den Interviews entwickelte Typologie differenziert nach der Motivation, medienkompetent zu handeln, und identifiziert Einflussfaktoren. Die Ergebnisse verdeutlichen die Relevanz einer prozessualen Konzeption von Medienkompetenz und die Notwendigkeit, Wissen und Handeln nicht unabhängig voneinander zu betrachten.

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Medien & Kommunikationswissenschaft